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Handbuch der Bauwerkstrocknung:

Handbuch der Bauwerkstrocknung:

03.11.2017 15:56

Das „Handbuch der Bauwerkstrocknung“ ist ein durchaus empfehlenswertes Buch, geschrieben von Praktikern für Praktiker. Der Untertitel: "Ursachen, Diagnose und Sanierung von Wasserschäden in Gebäuden" sagt klar, was den Leser erwartet.
Der aufmerksame Leser spürt die umfangreiche Erfahrung der Autoren auf den Gebieten Feuchte- und Schimmelschäden, deren Erkennen und Beseitigen, aber auch ihre Nähe zur Versicherungswirtschaft. Die technisch-naturwissenschaftlichen Hintergründe werden nicht vertieft. Insofern ist dieses „Handbuch“ ein gutes „Praxis-Handbuch“.


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Jürgen Knaut (Autor), Alexander Berg (Autor)
Broschiert: 327 Seiten
Verlag: Fraunhofer IRB Verlag;
Auflage: 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. (27. März 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3816784496
ISBN-13: 978-3816784494

70 Monate nach der 2. Auflage liegt nun die 3.Auflage des „Handbuchs der Bauwerkstrocknung“ vor. - 12 Kapitel, die sich in Qualität, Stil und Umfang stark unterscheiden.

In den fünf Hauptkapiteln stellen Knaut / Berg ausführlich „Ursachen für Feuchteschäden an Gebäuden“ vor, zeigen die verschiedenen „Schadens- und Leckortungsmethoden“ auf, erklären den Einsatz heute gebräuchlicher „Trocknungstechnik“ und beschreiben deren Einsatz bei der „Trocknung von Bauteilen und Belägen“ und der „Trocknung von Baukonstruktionen“. Ebenso werden die durch die Feuchtigkeit begünstigten „Schimmelschäden“ und die somit notwendige “Desinfektion“ thematisiert. Einige versicherungstechnische Hinweise bilden dann den Abschluss.

Das Kapitel über mögliche Schadensursachen liest sich wie das Tagebuch eines Regulierungsbeauftragten – zerfaserte Darstellung in unstrukturierter Aufzählung, mit Gedanken- und Themensprüngen und Doppelungen. Die kausale Zuordnung ist nicht immer überzeugend. Formal ist dies der mit Abstand schwächste Abschnitt. Die Vielfalt der benannten Durchfeuchtungsgründe inspiriert allerdings bei der eigenen Fehlersuche.

Anschließend werden sehr kompetent bekannte und weniger bekannte Methoden zur Schadens- und Leckortung mit ihren Stärken und Schwächen vorgestellt. Allerdings unterschätzen hier die Autoren die Aussagekraft zielstrebig durchgeführter Rastermessungen.

Die beiden Kapitel „Trocknung von Bauteilen“ und „Trocknung von Baukonstruktionen“ stammen offensichtlich von unterschiedlichen Autoren. Zu unterschiedlich in Stil und Aufbau. Auch kommt es hier zu Wiederholungen. Eine Straffung wäre an dieser Stelle ohne Verlust an Substanz oder Verständlichkeit möglich. Zudem irritiert es den Leser, wenn im Text durchaus plausibel begründet, empfohlen wird, Holzbalkendecken, wenn irgend möglich von unten zu trocknen und in den dazu gehörigen Zeichnungen die Trocknung von oben dargestellt wird. Inhaltlich sind diese Kapitel hilfreich für den Praktiker.

Lesenswert sind die Ausführungen über Schimmelschäden, deren Beseitigung und die damit verbundene Desinfektion. Die Grundlagen und Schadensbilder sind überzeugend dargestellt. Bei den Sanierungsansätzen schimmert jedoch der minimalistische Ansatz von Versicherungsgutachtern durch, wenn ernsthaft vorgeschlagen wird, Schimmel nicht immer zu entfernen sondern auf Dauer einzukapseln, was deutlich billiger ist. Der inzwischen oftmals von der Rechtsprechung bestätigte Anspruch des Mieters auf eine schadstofffreie Wohnung (und hier gilt Schimmel als Schadstoff) wird nicht beachtet oder erwähnt.

Bei den versicherungsrechtlichen Hinweisen fehlt eigentlich nur die Empfehlung, bei größeren Schäden, die vielleicht sogar fremd verschuldet sind, sich rechtzeitig einen Rechtsbeistand hinzu zu ziehen. Dieser sollte dann auch gleich prüfen, ob nicht das „Quotenprivileg“ dem Geschädigten zu Gute kommen kann.

Trotz der hier aufgezeigten Schwächen, die nicht wirklich Fehler sind und allesamt ohne großen Aufwand bei einer Neuauflage beseitigt werden können, ist das „Handbuch der Bauwerkstrocknung“ ein durchaus empfehlenswertes Buch. Es ist geschrieben von Praktikern für Praktiker. Der aufmerksame Leser spürt die umfangreiche Erfahrung der Autoren auf den Gebieten Feuchte- und Schimmelschäden, deren Erkennen und Beseitigen, aber auch ihre Nähe zur Versicherungswirtschaft. Die technisch-naturwissenschaftlichen Hintergründe werden nicht vertieft. Insofern ist dieses „Handbuch“ ein gutes „Praxis-Handbuch“.

http://www.baufachinformation.de/buch/235168

Rezension erschien erstmals in Der Bausachverständige 4/2014

(Inzwischen ist die 3. Auflage erschienen)

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